Scheiß Komma

Bild Komma

Crashkurs Lektion 4: Kommata nerven. Ein Plädoyer für weniger Satzzeichen.

Deutsche lieben Regeln, auch in der Sprache. Der Duden kennt mehr als 30 verschiedene Kommaregeln von Partizip- und Infinitivgruppen bis zu mehrteiligen Nebensatzleitungen, wie es im furchtbarsten Studienratsdeutsch heißt. Klar, Kommas bzw. Kommata können sehr sinnvoll sein, manchmal sind sie sogar fürs Verständnis zwingend. Wenn es heißt: „Die Hochzeit ist geplatzt. Er will sie nicht“ kann ein Komma schon mal darüber entscheiden, wer den Rückzieher macht. Doch das ist die große Ausnahme.

Oft ist das Komma komplett überflüssig. Beispielsatz: „Der Redakteur beschäftigt sich intensiv mit Kommaregeln um dem Lektor einen fehlerfreien Text abzuliefern.“ Ja, richtig, hier hätte ein Komma hingemusst. „Erweiterter Infinitiv mit zu“, so heißt die Regel. Aber wozu? In anderen Sprachen, etwa dem Englischen, würde man hier kein Komma setzen, es gibt insgesamt sehr viel weniger Vorschriften. Dort lautet die Faustformel: When in doubt – leave it out. Also im Zweifelsfall weglassen!

 

Crashkurs

Aus dem Redaktionsalltag: An dieser Stelle geben abwechselnd Thomas van LaakJörn Lotze und Christian Winter Tipps rund ums Corporate Publishing.

Der Autor

Jörn Lotze ist  Redakteur und Konzeptioner bei van Laak Medien. Wenn sich der gelernte Wirtschaftsjournalist nicht gerade um das Wohl der Kunden kümmert, feuert er im Niedersachsenstadion Hannover 96 an.

Zeichnung Jörn Lotze